🌱 Warum Kompostieren in der Wohnung?

Viele Menschen, besonders in Städten, haben keinen Garten – aber trotzdem Bioabfälle. Statt diese wegzuwerfen, kann man sie zu wertvollem Kompost verwandeln, sogar in einer kleinen Wohnung!
Kompostieren ist:

  • umweltfreundlich
  • spart Müllgebühren
  • produziert nährstoffreichen Humus für Balkon- oder Zimmerpflanzen
  • stärkt das Bewusstsein für Nachhaltigkeit

Doch viele schrecken zurück – aus Angst vor Gestank. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Methoden riecht es überhaupt nicht!

🪱 Methode 1: Die Wurmkiste – Lebendige Kompostierung

✅ Was ist eine Wurmkiste?

Eine Wurmkiste ist eine kleine Box, in der Kompostwürmer (meist Eisenia fetida) Bioabfälle fressen und in Wurmhumus umwandeln. Sie ist ideal für Wohnungen, Balkone oder Keller.

✅ Vorteile

  • Kein Geruch bei richtiger Pflege
  • Kompakte Größe
  • Hochwertiger Wurmhumus als Dünger
  • Spannend für Kinder & Familien

🛠️ Was brauchst du?

  • Eine belüftete Box (Wurmkiste aus Holz oder Kunststoff)
  • Kompostwürmer (online oder im Fachhandel erhältlich)
  • Kartonstreifen, Zeitungspapier (für die Einstreu)
  • Küchenabfälle (nur bestimmte!)

🚫 Was darf rein – und was nicht?

Erlaubt:

  • Gemüsereste
  • Kaffeesatz & Teebeutel
  • Eierschalen (zerkleinert)
  • Papier & Karton (ungefärbt)

Nicht erlaubt:

  • Fleisch, Fisch, Milchprodukte
  • Zitrusfrüchte & Zwiebeln (reizend für Würmer)
  • Öl, Fett, stark gewürzte Speisen

💡 Geruch vermeiden:

  • Ausgewogen füttern (keine Überfütterung!)
  • Feuchtigkeit kontrollieren (nicht zu nass!)
  • Regelmäßig lüften & umschichten

🧺 Methode 2: Der Bokashi-Eimer – Fermentieren statt Verrotten

✅ Was ist Bokashi?

Bokashi kommt aus Japan und bedeutet „fermentiertes organisches Material“. In einem luftdichten Eimer werden Bioabfälle mithilfe von effektiven Mikroorganismen (EM) fermentiert, nicht kompostiert.

✅ Vorteile:

  • 100 % geruchsfrei, da anaerob
  • Verwertet auch Zitrus, Fleisch, Milch etc.
  • Flüssigdünger entsteht als Nebenprodukt
  • Kompakte Eimergröße für die Küche

🛠️ Was brauchst du?

  • Bokashi-Eimer (mit Ablaufhahn)
  • Bokashi-Streu mit EM (erhältlich online)
  • Küchenabfälle

📝 Anwendung:

  1. Abfälle in den Eimer geben
  2. Mit EM-Streu bestreuen
  3. Fest andrücken & Eimer schließen
  4. Flüssigkeit regelmäßig ablassen
  5. Nach 2–3 Wochen ist der fermentierte Abfall fertig

💡 Tipp: Der fertige Bokashi muss draußen oder in einem Topf mit Erde „nachreifen“, bevor du ihn Pflanzen gibst.

🚫 Fehler vermeiden: Was führt zu Geruch?

FehlerWirkungLösung
Zu viel NassabfallFäulnis, GestankTrockene Materialien wie Papier untermischen
Fleisch & Milchprodukte (in Wurmkiste)Starke Gerüche, SchimmelNur im Bokashi-Eimer verwenden
Keine LuftzirkulationModergeruchLöcher/Belüftung schaffen
Zu selten geleertÜberladung & FäulnisRegelmäßig umsetzen oder entleeren

🌿 Was mache ich mit dem fertigen Kompost?

In der Wohnung:

  • Als Dünger für Zimmerpflanzen (sparsam verwenden)
  • Mit Erde mischen für Balkonkästen
  • Trocknen & aufbewahren in luftdichten Behältern

Oder:

  • Freunden mit Garten schenken
  • In städtischen Gemeinschaftsgärten spenden

🏡 Kompostieren auf kleinstem Raum: Praktische Tipps

  • Unter der Spüle: Wurmkiste oder Bokashi-Eimer passt perfekt
  • Balkon oder Keller: kühler, dunkler Ort ist ideal
  • Design-Optionen: Es gibt stylische Wurmkisten, die wie Hocker aussehen

♻️ Nachhaltig leben beginnt zu Hause

Kompostieren in der Wohnung ist kein Hexenwerk. Mit der richtigen Methode, ein wenig Geduld und dem Wissen, was rein darf und was nicht – kannst du ohne Geruchsbelästigung deine Bioabfälle verwerten und einen echten Beitrag zur Umwelt leisten.

📌 Fazit

Kompostieren in der Wohnung ist möglich, sauber und sinnvoll.
Ob du dich für die Wurmkiste oder den Bokashi-Eimer entscheidest – mit etwas Aufmerksamkeit bleibt alles geruchsfrei und hygienisch. Und du wirst erstaunt sein, wie viel wertvolle Erde du aus deinen Küchenabfällen gewinnen kannst!

Ähnliche Beiträge